Wegbegleiter im Advent  -  8. Dezember

Engel bringen frohe Kunde

Da sagte der Engel zu ihr: "Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria,
denn du hast Gnade bei Gott gefunden!"  (Lukas 1,28)







"Engel bringen frohe Kunde" - wirklich? Waren es nicht lauter Botschaften, die das Leben der Menschen gründlich auf den Kopf stellten? Klingt es nicht idyllischer, als es in Wirklichkeit war?







Erst diese Botschaft - und als Maria einen Engel wirklich nötig hatte, war er schon wieder weg. Ist es allzu menschlich gedacht, wenn ich mich frage, ob sie auf diesen Besuch nicht am liebsten verzichtet hätte?







Leider können wir Maria nicht fragen - trotzdem möchte ich diese Frage zulassen. Ich glaube, es ist gut, sich diese Frage zu stellen, und die vertrauten Geschichten nicht einfach nur so hinzunehmen, sondern zu überlegen, wie ist das eigentlich: Was hat Maria gedacht, gefühlt, wie ist es ihr ergangen? Wo hatte sie auch ziemlich Angst, wie das wohl ausgehen würde?







Die Bibel erzählt kurz und schlicht: Maria willigte in den Plan Gottes ein - nicht mehr und nicht weniger. Und zunächst bleibt sie allein, der Engel geht wieder. Aber er war da, hat sie angesprochen und ihre Seele berührt - das macht den Unterschied. Diese Berührungen bewegt sie.







Wie ist das, wenn Gott mich anspricht und berührt? Nicht gleich durch einen Engel, aber doch so, dass er mein Herz anrührt. Am liebsten würde ich diese Momente festhalten und merken, dass das nicht geht. Merke, wie wichtig es ist, mich aus dieser Begegnung heraus auf den Weg zu machen, mich bewegen zu lassen.




Quelle: Ein Dezember voller Weihnachten