Wegbegleiter im Advent  -  4. Dezember

Neu aufblühen

Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's den nicht? (Jesaja 43,19)







Am 4. Dezember ist Barbaratag. Nach einem alten Brauch werden an diesem Tag Forsythien oder Kirschzweige gepflückt. Damit sie wirklich an Weihnachten blühen, werden sie über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt und frisch angeschnitten in eine Vase gestellt. Das Wasser wird immer wieder erneuert, und bei trockener Luft werden die Zweige ein wenig besprüht. Auf diese Weise blühen sie, wenn alles gut geht, an Weihnachten.







In diesem schönen Brauch steckt auch eine Botschaft: Etwas, das völlig tot zu sein scheint, erblüht zu neuem Leben. Zuerst klein, fast unbemerkt, wachsen die Knospen. Mitten in Kälte und Dunkelheit wächst neues Leben heran.







Dass etwas wächst und neu aufblüht - davon erzählt auch Jesaja. Äußerlich spricht alles dagegen: Das Volk Israel im babylonischen Exil wurde von vielen Fragen umgetrieben. Das Alte war nicht mehr da, und Neues noch nicht in Sicht. In diese Situation spricht Gott durch den Propheten: Schaut genau hin, ich selbst will etwas Neues schaffen, erkennt ihr es denn nicht?
Einige Verse vorher erinnert er sein Volk daran, was er für es getan hat. Und dieser Gott ist auch jetzt an seiner Seite.
Dass etwas wächst und aufblüht, passiert ja nicht von jetzt auf gleich, und erzwingen kann ich es schon gar nicht. Aber ich kann Voraussetzungen schaffen, in denen etwas wachsen und blühen kann.







Vielleicht kann ich aber gleichermaßen dazu beitragen, dass auch in anderen etwas neu aufblüht: Ein bisschen Zeit, ein freundliches Wort, ein liebevoller Blick können so viel verändern.




Quelle: Ein Dezember voller Weihnachten