Wegbegleiter im Advent  -  18. Dezember 

Ein Tag wie jeder andere?

Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. 
(Jesaja 7,14)







Plötzlich stand sie vor mir, die Gestalt. War es ein Mann, eine Frau? Sie trug nicht das herbe Gewand der Männer noch das geschmeidige Linnen der Frauen. Kraftvoll und doch zart, furchterregend und doch zugleich vertrauenswürdig. Nie zuvor hatte ich diese Gestalt gesehen: nicht in Nazareth und nicht in meinen Träumen.
Aber in meinem Herzen war sie mir wie eine Altvertraute, wie Vater und Mutter zugleich. Und in diesem Moment wusste ich: Es ist ein Bote des Höchsten!







"Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!"







Liegt hier eine Verwechslung vor?
Hoffte der himmliche Bote meine Mutter anzutreffen?
Doch wer bin ich? Ein einfaches Mädchen aus Galiläa, nie aus Nazareth herausgekommen. Ich weiß nicht viel vom Leben. Nur eines weiß ich: Ich liebe Josef, und er liebt mich. Ich liebe auch Gott, wenn man das Liebe nennen darf. 







Und der Engel sprach zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben."






Es war keine Verwechslung: Er hat mich gemeint. Mich, das einfache Mädchen aus Galilä. Wie unverständlich seine Worte an mich.






"Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden!"







Ich bin einverstanden mit dem Unverständlichen, weil Gott das Unmögliche möglich werden lässt. "Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen!"



Quelle: Ein Dezember voller Weihnachten